Vernetzung im Wandel der Zeit

© VDI/VDE-IT - Anne-Sophie Piehl

Mehr als 200 ZIM-Netzwerkmanagerinnen und -Netzwerkmanager sowie deren Netzwerkpartner, Mitglieder des Programms go-cluster sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus Wirtschaft und Forschung waren eingeladen, sich persönlich auszutauschen und über die Bedeutung von Innovationsnetzwerken als Impulsgeber für ein marktorientiertes ökologisches Denken und Handeln im Mittelstand zu diskutieren.

Dr. Franziska Brantner, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, eröffnete die Tagung und betonte die essentielle Wichtigkeit der Cluster- und ZIM-Netzwerkarbeit für die mittelständische Innovationsfähigkeit: „Innovationen sind wichtig, um die Transformation der Wirtschaft hin zu Nachhaltigkeit, Resilienz und Digitalisierung voranzutreiben. Deswegen unterstützen wir unter anderem mit dem technologieoffenen Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) neben nationalen Netzwerken auch die internationale Zusammenarbeit für die Initiierung von Innovationen.“

In welcher Vielfalt und mit welchen positiven Effekten das Thema der ökologischen Innovationen national und international in den ZIM-Innovationsnetzwerken bereits umgesetzt wird, zeigten drei ausgewählte Praxisbeispiele auf der Bühne sowie weitere in einer begleitenden Ausstellung.
Die begleitende Ausstellung gab Einblicke in weitere aus ZIM-Innovationsnetzwerken entstandene ökologische Innovationen. Zudem präsentierten sich weitere Förderprogramme und Maßnahmen des Bundes wie das Innovationsprogramm für Geschäftsmodelle und Pionierlösungen (IGP), das Programm „go-cluster“, die Förderberatung „Forschung und Innovation“ des Bundes und das RKW Kompetenzzentrum.

Dr. Ulrich Romer, Leiter des Referats Grundsatzfragen der nationalen und internationalen Innovations- und Technologiepolitik im BMWK, verwies in seinem Impuls auf die zentrale Rolle einer themen- und technologieoffenen Innovationspolitik für den Mittelstand. Das Konzept „Von der Idee zum Markterfolg“ steigert die Wettbewerbsfähigkeit mittelständischer Unternehmen und stärkt ihre Resilienz bei unvorhersehbaren Herausforderungen. Hierzu tragen die ZIM-Innovationsnetzwerke durch Vernetzung, Austausch und Kompetenzaufbau bei. Insbesondere für kleine Unternehmen und Start-ups ist dies wichtig, um ihre eigenen Innovationspotenziale zu heben. Die Innovationsnetzwerke greifen Zukunftsthemen auf, was sich unter anderem auch darin widerspiegelt, dass gut die Hälfte der im ZIM laufenden Projekte einen Bezug zur ökologischen Nachhaltigkeit aufweisen.

Auch Geraldine de Bastion, Mitbegründerin & CEO der Beratungsfirma Konnektiv Kollektiv GmbH unterstrich in ihrer Keynote „Make sure you're connected - The writing's on the wall; Die Kraft von Netzwerken zur Skalierung neuer Ansätze für ökologische Nachhaltigkeit“ die zentrale Bedeutung von Netzwerken. Durch die globalen Herausforderungen, gerade auch im Bereich ökologischer Nachhaltigkeit und in Zeiten des Klimawandels, wächst die individuelle und unternehmerische Verantwortung. Auch die politischen Rahmenbedingungen entwickeln sich in Richtung zirkulärer Wirtschaftssysteme und regen dazu an, mehr globale Verantwortung für ein wirtschaftliches Handeln zu übernehmen. In diesem Kontext zeigte Geraldine de Bastion neue Konzepte, technologische Ansätze und auch die Bedeutung von Netzwerken als Schlüsselwerkzeug auf, die relevant für neue Arten der Produktion, des Konsums und des Handelns sind. Ein Blick über den Tellerrand aus Europa hinaus lohnt sich – vor allem wenn es um die Nutzung neuer Technologien für ökologischen Nachhaltigkeit geht.

Wie ist der Stellenwert von Umweltschutzzielen und Wirtschaftlichkeit im Mittelstand? Was sind die Treiber für ökologische Innovationen? Wo bestehen Hemmnisse und Herausforderungen für Unternehmen? Und wie tragen ZIM-Innovationsnetzwerke dazu bei, diese abzubauen? Diese und andere Fragen diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion „Innovationen für eine nachhaltige Zukunft: Wie können ZIM-Innovationsnetzwerke dazu beitragen?“:

  • Carmen Heidecke, Leiterin des Referats „Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM); Innovationsprogramm für Geschäftsmodelle und Pionierlösungen (IGP)“ im BMWK
  • Geraldine de Bastion, Konnektiv Kollektiv GmbH
  • Dr. Björn Mamat, ifectis Innovationsförderung
  • Christina Grätz, Nagola Re GmbH
  • Nathalie da Silva, Visioverdis 2.0 GmbH

In der Podiumsrunde wurde aufgezeigt, dass sich viele Projekte der ZIM-Innovationsnetzwerke mit ökologischen Innovationen befassen und diese in den konkreten Themen breit gefächert sind. Der Mittelstand in Deutschland ist divers: Teilweise bestehen bereits fortschrittliche unternehmerische Strategien für ökologische Nachhaltigkeit, teilweise besteht noch Aufholbedarf. Hemmnisse wie z. B. Investitionskosten, gesetzliche bzw. rechtliche Rahmenbedingungen, die Akzeptanz bei Kunden bzw. Nutzerinnen und Nutzern und die Verfügbarkeiten über Lieferketten stellen die Unternehmen vor große Herausforderungen. Zudem verschärfen ein bestehender Fachkräfte- und Kapazitätsmangel die Situation. Daher tragen gerade Netzwerke mit dem Know-how von Netzwerkmanagerinnen und Netzwerkmanager dazu bei, den Rahmen für Innovationen zu organisieren sowie den Austausch und die Synergiebildung innerhalb der Netzwerke und über Grenzen hinaus sowohl zu Nachhaltigkeitsthemen als auch zu weiteren Zukunftsthemen voranzutreiben. Die zielorientierte Netzwerkarbeit ist nur dank der qualifizierten Netzwerkmanagerinnen und Netzwerkmanager möglich.